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Interview mit radioEXPERTEN
 

Deine Werte entdecken, Vision bilden, Ziele setzen

In diesem Podcast wird Claudia Arheit interviewt. Sie ist Business Trainerin und Expertin in Teamentwicklung und Mitarbeiterführung. Bereits in vergangenen Podcasts haben wir über Wertschätzung gesprochen und darüber, wie mit dem Persönlichkeits-Assessment „RealDrives“ gearbeitet werden kann. In diesem Podcast geht es um die eigene Vision, Mission, Werte, Persönlichkeit und Zielsetzung. Die Philosophie dahinter und bestimmte Strategien. Es geht darum, wie diese Aspekte in Unternehmen, aber auch in Individuen funktionieren und wie die Schnittstelle dazwischen aussieht: hier sind Führungskräfte in der Verantwortung. Wie genau, besprechen wir mitte-ende des Podcasts.

Was ist dein Antrieb?
 
 

Passen wir unser Verhalten dem Umfeld an? Kontextbezogene Motivationsanalyse für Gruppenergebnisse. Viele wissen zwar, dass die Theorie rund um die Drives in den USA entstand, nicht aber, dass die Tests maßgeblich in den Niederlanden weiterentwickelt wurden. Ende der Achtziger wurden die Motivationstests der ersten Generation entwickelt, von denen einer Management Drives war, welche im Jahr 2000 auf den Markt kam und direkt sehr erfolgreich war. Hans Versnel war der damalige Partner des Beratungsunternehmens Visser Copine & Partner, welche diese Methodik nutzten und weiterentwickelten. 2006 wurde Management Drive von der Corgwell Group übernommen und bis heute verkauft und vermarktet. Die erste Generation der Motivationsanalysen waren durchaus erfolgreich, aber sie konnte sicherlich noch optimiert werden. So präsentierte 2009 Machiel Koppenol und Hans Versnal ein komplett neues Konzept – RealDrives – die zweite Generation der Motivationstests, die sich in hohem Tempo inzwischen auf dem Markt durchgesetzt hat. In dieser Generation gilt der Mensch als flexible, anpassungsfähige Persönlichkeit, der sein Verhalten an die Situation anpassen kann. Der Fokus liegt nicht mehr auf den Persönlichkeitsmerkmalen, wie bei der ersten Generation der Motivationstests, sondern auf das, was der Mensch wirklich will. RealDrives stützt sich auf die Erfahrungen, die seine Entwickler im Laufe der letzten 20 Jahre bei ihrer Analyse der Drives und dem Verhältnis zwischen Präferenzen, Umgebung und Verhalten bei mehr als 250.000 Menschen, Teams und Organisationen weltweit gesammelt haben. RealDrives ist ein Instrument um Drives (Motivationen) zu messen und beantwortet die Frage, was uns wirklich antreibt. Dies geschieht schnell (in 15 min.), einfach (online) und präzise (98% Wiedererkennungswert bei den Teilnehmern). Jeder Mensch wird von etwas Anderen angetrieben „Drives“ und diese Motivation ist messbar. Das hat große Auswirkungen auf die Leistung von Managern, Teams und Teammitgliedern. RealDrives geht von 6 verschiedenen „Drives“ aus, die das jeweilige Verhalten erklären und vorausberechnen. RealDrives geht jedoch noch einen Schritt weiter als herkömmliche Persönlichkeitsprofile der ersten Generation, die stillschweigend annehmen, dass die Drives-Muster eines Menschen sein Verhalten bestimmen. Die zweite Generation legt ein anderes Menschenbild zugrunde, nämlich dass sich das menschliche Verhalten leicht an die aktuellen Umstände anpassen kann. Bei rund 80% der Menschen weicht das Verhalten von dem ab, was man aufgrund der Drives annehmen müsste. Der Wille (Drive) und das Handeln (Verhalten) werden daher getrennt gemessen, zusammen mit dem Bild des Kontexts (Umgebung), in der sich jemand befindet.

Radikale Wertschätzung
 

Anerkennung und Wertschätzung sind zentrale Bedürfnisse und doch gibt es von beidem viel zu wenig in der heutigen Zeit.
Wertschätzung muss man sich nicht erst durch Leistung oder Wohlverhalten „verdienen“, sie gebührt jedem Menschen unabhängig von persönlichen Verdiensten. Während Wertschätzung eine bedingungslose positive Beachtung bezeichnet, ist Anerkennung an Bedingungen geknüpft. Ich wertschätze jemanden als Mensch, und ich spende ihm Anerkennung für besondere Fähigkeiten oder Leistungen.
Es handelt sich um ein evolutionsbiologisch bedingtes grundlegendes Bedürfnis, das uns bis heute genetisch bestimmt. So sieht es auch der Klassiker der Motivationsforschung Abraham Maslow in seiner berühmten Bedürfnispyramide. Er nennt die „sozialen Bedürfnisse“ gleich an dritter Stelle, nach den elementaren Grundbedürfnissen wie Nahrung, Schlaf und dem Sicherheitsbedürfnis.
Wir jagen zwar nicht mehr das Mammut, doch von unseren Mitmenschen anerkannt und geschätzt zu werden ist für uns nach wie vor existentiell wichtig. Dies führt in unserem Gehirn zur Ausschüttung des Glückshormons Dopamin. Dies erklärte auch Mark Zuckerberg, als er in einem Interview zugab, Facebook sei bewusst so konstruiert worden, dass man damit eine „Schwäche der menschlichen Psychologie“ ausnutzen könnte. Likes und Kommentare führen bei den Nutzern zur Ausschüttung von Glückshormonen.

Und trotzdem erleben wir häufig zu wenig davon. Anerkennung und Wertschätzung im Alltag sind nach wie vor Mangelware. Gerade in Unternehmen wird häufig nicht erkannt, dass aus diesem „weichen Faktor“ schnell ein „harter Faktor“ werden kann. Defizite im zwischenmenschlichen Umgang trüben nicht nur die Lebensfreude, sondern kosten den Unternehmen Jahr für Jahr bares Geld.

So belegten viele Studie die Wichtigkeit dieses Themas, wie beispielsweise die aktuelle Gallup-Studie – www.gallup.de -. Bei dieser Studie kam heraus, dass nur 15% der deutschen Angestellten Freude an der Arbeit haben, 14% bereits die innere Kündigung vollzogen haben und 70% nur noch Dienst nach Vorschrift machen. Der Schaden, der dadurch entsteht liegt nach Angaben der Studie zwischen 77 und 103 Milliarden Euro.
Wer also seinen Mitarbeitern Wertschätzung und Anerkennung vorenthält, verliert bares Geld. Mit anderen Worten, Wertschätzung ist kostenlos und zugleich unbezahlbar. Besonders im Fokus des dramatischen Wandels. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung geht für 2025 bereits von 5,4 Millionen fehlenden Fachkräften aus.

Doch wie bringe ich den Stein ins Rollen, wenn ich mir selbst mehr Wertschätzung und Anerkennung wünsche? Hier ein wichtiger Tipp. Wer sich mehr Anerkennung und Wertschätzung wünscht, tut am besten selbst den ersten Schritt und spendet seinem Gegenüber mehr Anerkennung und Wertschätzung. Denn nur über die Veränderung des eigenen Verhaltens können wir indirekt das Verhalten der Umwelt beeinflussen. Dieser Grundgedanke entspringt dem Prinzip der Reziprozität – ich bekomme etwas zurück, wenn ich etwas gebe.
Gerade wenn ich als Führungskraft mein Team motivieren und die Arbeitsfreude wecken möchte, kann ein von Anerkennung und Wertschätzung geprägtes Führungsverhalten wahre Wunder bewirken.

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